Am Bergrücken, der sich vom Tschafon herunterzieht und das einstige Gericht Tiers vom Gericht Völs trennt, erbauten die Herren von Tiers gegen Ende des 12. Jahrhunderts die Burg Velseck. Es war hier hoch über dem sehr dünn besiedelten Tierser Tal offensichtlich ein guter Platz. Denn im 13. Jahrhundert entfaltete sich das Geschlecht der Velsecker in ungeahnter Blüte. Die Velsecker waren zu jener Zeit Dienstmannen des Bischofs von Brixen und hielten hier Gericht über die Bewohner von Tiers. 1470 war es allerdings vorbei mit der alten Ritterherrlichkeit; das Geschlecht der Velsecker erlosch. – 1540 war ihr Schloss zerfallen, die Güter und die Burgruine kamen 1650 in den Besitz des Bischofs. Ihr Wappen lebt heute in jedem der Gemeinde Tiers noch weiter.
Später entstand hier ein Bergbauernhof; so einfach und nachhaltig wie ein Südtiroler Bauernhof in den vergangenen Jahrhunderten in dieser Gegend eben sein konnte. Auf den Tisch kam, was Felder, Vieh und Wald hergaben, und die Menschen lebten im Einklang mit den Jahreszeiten.